Dornfelder
Der Dornfelder ist eine Züchtung aus dem Jahr 1955, aus den Sorten Helfensteiner und Heroldrebe.
Der Dornfelder wird vornehmlich trocken, seltener auch halbtrocken ausgebaut. Es handelt sich um gehaltvolle und geschmeidige Weine. Sie unterscheiden sich nach dem Stil des Ausbaus. Entweder werden die Fruchtaromen hervorgehoben, oder, beim Ausbau im großen oder kleinen (Barrique) Holzfaß, es überwiegen die Gerbstoffe und die Fruchtaromen treten entsprechend zurück.
Der Züchter, August Herold, war seinerzeit an der Weinbauschule Weindorf tätig. Deren Gründung und Errichtung ging auf Immanuel Dornfeld zurück. Bereits 1849 legte er, ein branchenfremder Verwaltungsangestellter zu Kaisers Zeiten, dafür detaillierte Vorschläge vor, um eine der ersten Weinbauschulen in Deutschland zu gründen. Sie wurde nach Genehmigung durch König Wilhelm I. und einer Bauzeit von zwei Jahren im Februar 1868 eröffnet (da war Friedrich Nietzsche 24 Jahre alt). Herold nannte ihm zu Ehren diese Züchtung den "Dornfelder".
Immanuel Dornfeld wurde 1796 als Sohn eines Dorfpfarrers in Neckarweihingen geboren. Nach dem Besuch der Lateinschule in Ludwigsburg und einer Lehre als Amtsschreiber in Gaildorf schlug er eine Verwaltungslaufbahn ein. Er hat dann gefühlte Ewigkeiten in verschiedenen Funktionen als Verwaltungsangestellter, zuletzt in Weinsberg, gearbeitet, wo er mit 73 Jahren verstarb.