Alte Reben
Weder das deutsche noch das internationale Weinrecht - soweit wir uns belesen konnten -, kennt eine klare Definition, was denn nun eine alte Rebe ist. Der Begriff hat also streng genommen keine Bedeutung, weinrechtlich gesehen. An der Mosel sollen Weinreben, die über 120 Jahre alt sind, stehen.
Als älteste Weinrebe der Welt gilt laut dem „Guiness Buch der Rekorde“ und natürlich auch nach fester Meinung der lokalen Reiseführer ein Exemplar aus Maribor in Slowenien, “Stara trta” genannt. Nach Angabe ist sie über 450 Jahre und hat somit bereits in der Zeit von Shakespeare existiert. Die Rebe ist sogar im Ertrag: Jedes Jahr wird daraus eine kleine Traubenmenge gelesen.
Davon abgesehen beträgt jedoch das Alter der meisten alten Reben in Deutschland zwischen 30 und 50 Jahre. Im zunehmenden Alter sinken die Erträge von Reben. Der Rebstock wächst nur noch minimal und produziert weniger Blätter und Früchte. Die Reben sind durch ihre langjährige Existenz tief in den Boden gewachsen, was ihnen eine bessere Nährstoffversorgung und eine stärkere Widerstandskraft gegen äußere Einflüsse verleiht. Bis zu 20 Meter tief können die Reben wurzeln. Auf diese Art können sie Mineralien und Nährstoffe aus unteren Schichten ziehen, die jüngere Reben noch nicht erreichen. Als Folge der reduzierten Ertragsmenge sind Trauben von alten Reben nach aller Erfahrung kleiner und haben eine dickere Haut. Dies führt zu einer höheren Intensität der Aromen und einer besseren Struktur des Weins. Daher pflegen und hegen der ein oder andere Winzer an Saale und Unstrut ihre Altbestände. Der zugeneigte Weingeniesser findet diesen Ursprung des Weines daher auf dem Etikett wieder. Ein echtes Qualitätsmerkmal.